theaterfink – das Ensemble
Künstlerische Leitung: Susita Fink & Karin Sedlak
Seit der Gründung 2009 dabei:
Walter Kukla, Claudia Hisberger, Walther Soyka
Zusammenarbeit:
Eva Billisich, Heidelinde Gratzl , Ernst Molden,Nico Oest, Martina Rittmannsberger, Roman Spieß, …
und viele andere finden Sie unter den einzelnen Projekten.
Konzeptberatung & Texte: Elisabeth Mittendorfer
Grafik: Alexander Zech
theaterfink-Logo: Sonja Derp
Webpage: Lena Doppel
Sozial Media: Fabian Burisch / Sabine Pinterits
Wir machen Geschichte!
Gemeinsam mit unserem Publikum wandern wir zu historischen Schauplätzen der Wiener Stadtgeschichte und erzählen, meist vergessene Ereignisse, vor Ort. Durch Schauspiel, Puppenspiel und musikalischem Treibstoff macht theaterfink historische Ereignisse lebendig und setzt sie in Bezug zu unserer Gegenwart.
„Über die Geschichte…
Puppentheater ist, aus seiner Historie heraus, Volkstheater. Es brachte Nachrichten von Verbrechen, politischen Neuerungen, Geschichten und G’schichtln auf die Straße und ins Land hinein.
Das Wienerlied – das alte wie das neue – aus der Tradition der Bänkelsänger und Straßenmusikanten, bietet den Treibstoff zum Weiterziehen mit dem Publikum.
Diese Unmittelbarkeit und Nähe zum Zuschauer begeistert uns. Oft entsteht mit dem Publikum, Passanten und Beobachtern ein spontaner Austausch, der jede Aufführung so einzigartig und lebendig macht.
…erkennt man die Gegenwart“
Wien ist reich an kuriosen und kriminellen Ereignissen. Diese Schätze der Wiener Stadtgeschichte wollen wir aus den Archiven auf die Straße holen. Nach akribischer Recherche inszenieren wir diese Geschichten an den Schauplätzen, wo sie stattgefunden haben. Wandern in die Vergangenheit und stolpern dabei oft über aktuelle Bezüge.
Unser Lieblingsthema, die Kriminalgeschichte ist nicht nur spannend, sondern auch österreichische Kultur- und Sozialgeschichte.
Unser Konzept ist auf jede Stadt auf jedes Land umzulegen und kann überall aufgeführt werden.
Wir nehmen gerne Ihren Auftrag entgegen!
VIENNA STREET PUPPETS PERFORMING REAL CRIME SCENES
Schauspiel, Puppentheater und Musik an Schauplätzen der Kriminalgeschichte.
Über unser Wappentier – Der Theaterfink
Der Theaterfink ist kein Bergfink. Die Verwandtschaft zum Buchfink lässt sich kaum verleugnen. Sein vornehmlicher Lebensraum ist die Stadt, doch wenn er in einem geschlossenen Raum angetroffen wird, ist dieser niemals ohne literarische Werke.
Er gehört zur Familie der Grundfinken; am nächsten steht ihm der Kleingrundfink – im Volksmund auch Gretzlfink genannt. Auf Grund seines ausgeprägten lauten Gesanges wird ihm auch eine enge Verwandtschaft zum Waldsänger-Darwinfink nachgesagt. In dieser Verwandtschaft ist wohl die Triebfeder für die ausgeprägte Lust an Landpartien zu suchen. Mit seinem auffälligen Gehabe und seiner kräftigen Stimme kann er im ländlichen Raum ohne weiteres neben dem Waldsänger-Darwinfink bestehen.
Der Waldsänger hat – wie der Name schon sagt – seinen natürlichen Lebensraum im Wald. Hier hat er den Vorteil, mit seinem Gesang weniger Umgebungslärm übertönen zu müssen. Der Theaterfink hingegen muss bedingt durch die hohe Lärmbelastung der Stadt, seine Stimme von klein an trainieren, um gehört zu werden. Sein Rufen, wie sein Gesang ist sehr laut, sowie sehr wohlklingend. Sein Gesang ist weit durch die Gassen Wiens hörbar und verleitet nicht nur Musikkundige zum bedächtigen Lauschen.
Ein besonderes Ereignis ist es, wenn die in kleinen Gruppen auftretenden Krimifinken – eine Unterart des Theaterfinks – laut zwitschernd und singend durch Wiener Gretzln streifen. Durch Wohlklang und auffallendes Äußeres werden selbst die größten Banausen zur Beobachtung eingeladen.
Keine Verwandtschaft besteht hingegen mit dem Mistfink und seinen Unterarten: dem Schmutz- oder Dreckfink, sowie dem gemeinen Schmierfink. Hier handelt es sich um eine zufällige Namensähnlichkeit, denn mit diesen Gattungen will der Theaterfink nichts zu tun haben, da er ein sehr reinliches Tier ist. Ganz besonders ist er vom Schmierfink zu unterscheiden, der wie schon sein Namenszusatz sagt ein sehr gemeiner Vogel ist und niemals in einem Raum mit Büchern zu finden wäre. Sein Gesang löst wenig Wohlbehagen aus – gleichermaßen bei Artgenosse, Tier und Mensch. Menschen lässt er sogar in wahre Hetzerei verfallen, sowohl was die Schnelligkeit des Gehens betrifft, als auch den respektvollen Umgang miteinander. Der Mensch scheint sich von der arttypischen Streitsucht des Schmierfinken geradezu anstecken zu lassen.
Im Gegensatz dazu ist es die Art aller Grund- oder Gretzlfinken und hier im Besondern die des Theaterfinks und seinem nächsten Verwandten dem Krimifink, zu gefallen und zum gemeinsamen Genießen und Verweilen zu animieren. Was nicht heißt, dass ihr Gehabe sowie ihr Gesang einfach oder gar primitiv wäre!
Sie registrieren mit großem Wohlwollen, wenn ihr Auditorium sowie zufällige Zaungäste in rege Diskussion über das Dargebotene verfallen und zum Nachdenken animiert werden.
SUSITA FINK
Geboren und aufgewachsen in Erdberg.
Lebt mit Mann und drei Kindern in Wien. Seit 1994 ist sie Puppenspielerin, unter anderen im Marionettentheater Schloss Schönbrunn und im Figurentheater Lilarum, sowie in der freien Szene.
Zusammenarbeit mit Gerhard Tötschinger, Leonardo Salaz, Traude Kossatz, Christoph Bochdansky, Hans Escher, Karin Koller, Tina Leisch u.a.
Eigenproduktionen seit 2001.
2009 Gründung des Ensembles theaterfink
2020 Gründung der Ersten Wiener Kulturkutsche
Ausbildung:
1995-2006 Studium der Theaterwissenschaft/Philosophie/Sprachwissenschaft/Slowenisch 20.10.2006 Diplomprüfung an der Uni Wien,
Thema der Diplomarbeit: “Figurentheater für Erwachsene am Beispiel von 7 Figurentheatern in Wien”
1999-2001 Privatschule für Werbedesign am BFI
Weiterbildung durch Unterricht bei E. Schrattenholzer (Sprech- und Präsentationstechnik), Jutta Tidl (Atem-, Stimm- und Sprechtechnik)und Workshops bei: Hans
Krüger (Stimme im Figurentheater), Christian Suchy (Mime-Workshop), Neville Tranter (Stuffed Puppet Workshop)
Gesangsausbildung bei Natalie Jean Marain
Seit 2017 beschäftigt mich auch wieder die Aus- und Weiterbildung rund ums Pferd.
2019 machte ich das Bronzene Fahrabzeichen
Im November die Prüfung zur Wiener Fiakerin
Theatermenschen sprechen ihre Berufswahl betreffend gerne davon, dass sie das Theatervirus gepackt hat, ich muss sagen, das Pferdevirus ist ebenso hartnäckig. Zwangsläufig schlecht ist so ein Virus auch nicht immer. Ich reite seit meinem elften Lebensjahr und habe mir mit 15 den Herzenswunsch vom eigenem Pferd kurzerhand selbst erfüllt. Fashion, ein “Unfall” zwischen einer Warmblutstute und einem Traberhengst war damals acht Monate alt. Gezahlt habe ich mit meinem gesparten Taschengeld von meiner Oma. Gefreut hat sich in meiner Familie darüber niemand. Meine Mutter war durch die Trennung von meinem Vater in einem Emotionalen Ausnahmezustand, sonst hätte sie wohl nie “Ja” gesagt. Meine Eltern sind sehr politisch, waren Friedensaktivisten in den 80ern, emanzipiert und links. Da passt ein Kind, das dem Sport des Klassenfeindes verfallen ist nicht ganz ins Konzept. Wobei dieses Bild nicht stimmte. Der Reitstall war für mich der Erstkontakt mit sozialen Randgruppen, wie Arbeitsmigranten (die unversicherten Stallburschen), Prostituierten, Tagedieben und Menschen, die sich ihre Liebe zu den Pferden wegen, verschuldeten. Meine Liebe betreffend, fühlte meine Mutter sich meinem Fohlen gegenüber als Großmutter, vereinbarte mit mir, was sie zahlen kann und dass ich den Rest selbst verdienen müsste. Also habe ich Ställe ausgemistet, Nachhilfe gegeben und letztlich die Schule hingeschmissen. Es war wohl doch alles etwas zu viel, denn die Pubertät, mit all ihren Krisen hat bei mir voll zugeschlagen. Trotzdem war die Liebe zu meiner Fashion eine wichtige Konstante, die mich sicher viel Zeit im Sinne unserer Erfolgs- und Leistungsgesellschaft gekostet hat, aber auch ganz viel über Beziehung, Rückschläge, Kontinuität, Konsequenz und Loslassen gelehrt hat. Das ist mir wiederum in meiner künstlerischen Arbeit zugute gekommen.
Andere berufliche Tätigkeiten:
WS 2019 bis August 2020 Betreuung Obdachloser im NQ-Nord
WS 2016/2017 Organisationsassistenz
WS 2015/2016 Flüchtlingsbetreuung im Notquartier Vordere Zollamtsstraße 7
WS 2014/2015 Künstlerbetreuung bei Events der Ärztebank und PORR
WS 2012/2013 Leitung der Lehrveranstaltung an der Universität Wien mit dem Titel „Jura Soyfer heute inszeniert – eine Ausstellungsprojekt“
Organisation der Gedenkveranstaltung zum 100. Geburtstag Jura Soyfer am tfm gemeinsam mit den Studierenden
KARIN SEDLAK
Geboren 1982 in Wien, aufgewachsen im Dritten Bezirk im Weißgerberviertel und in Erdberg.
2001 – 2005 Studium der Deutschen Philologie und Theaterwissenschaft an der Universität Wien
2006 – 2009 Doktoratsstudium der Theater- Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien
2009 Promotion mit einer Dissertation über Hugo Wiener
2006 – 2008 Hospitanzen und Assistenzen am Theater in der Josefstadt
2009 / 2010 Dozentin für Theatergeschichte und Dramaturgie an der 1st Filmacademy in Wien
Herbst 2012 Zusammenstellung einer Hommage an Cissy Kraner und Hugo Wiener (Theater Center Forum, Regie: Georg Mittendrein)
2006 – 2016 Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Schauspieler Heribert Sasse
2008 Zusammenarbeit mit dem Feuilletonisten Helmut Schödel
Seit 2012 Zusammenarbeit mit theaterfink
Diverse Artikelveröffentlichungen auf dem Themengebiet des Kabaretts, Schwerpunkt: Hugo Wiener, sowie das politische Kabarett der 1930er
Herbst 2012 Autorin einer Hommage an Hugo Wiener und Cissy Kraner (Theater Center Forum, Regie: Georg Mittendrein)
Herbst 2014 Autorin der 50er-Jahre-Revue “Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett” (Theater Center Forum, Regie: Georg Mittendrein)
2013 – 2015 Tätigkeit als Theaterpädagogin für den Verein “Theater für alle”
09/2015 – 09/2016 ULG für “Library and Information Studies” an der Österreichischen Nationalbibliothek