DAS MORDSWEIB VOM HUNGLBRUNN UND DIE FRAUENRECHTE – WIE GESTRIG IST DAS HEUTE?

https://www.w24.at/Meldungen/2018/9/Ein-theatralischer-Spaziergang-durch-Simmering

Für die Basis.Kultur.Wien veranstaltete theaterfink am 15. September einen gut besuchten performativen Spaziergang rund um den Enkplatz durch den Jahrhunderte alten Kampf für Gleichberechtigung und würzten diesen mit frauenfeindlichen Aussagen der Gegenwart.

Das Hauptaugenmerk lag auf den Liedern historischer Frauenfiguren, die von Heidelinde Gratzl, Dagmar Fischer, Melissa Coleman, Eva Billisich, Rudi Gratzl und Ernst Molden gedichtet und vertont wurden. Es spielten und sangen Eva Billisich, Walter Kukla, Susita Fink und Karin Sedlak mit musikalischer Begleitung der Akkordeonistin Heidelinde Gratzl

1. Olympe de Gouges (1748-1793): „Ahnfrau des Feminismus“. Sie verlor für ihren Kampf um Gleichberechtigung ihren Kopf auf der Guillotine.
2. Amalie Holst (1758-1829): Verfasserin des ersten deutschsprachigen Plädoyers für die Bildung vom Frauen
3. Theresia Kandl (1785-1809): Wehrte sich äußerst drastisch gegen ihr auferlegtes Schicksal und wurde dafür hingerichtet.
4. Karoline von Perin (1808-1888): Pionierin der österreichischen Frauenbewegung im Jahr 1848
5. Adelheid Popp (1869-1939): Führerin der proletarischen Frauenbewegung und Gründerin des „Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen“
6. Die vielköpfige Hydra
7. Grete Rehor (1910-1987): Erste Bundesministerin Österreichs
8. Johanna Dohnal (1939-2010): Erste Frauenministerin

Viele schlossen sich im Anschluss der Podiumsdiskussion zu Frauenrechte heute an. Moderiert von Imogena Doderer vom ORF-Kulturmontag, im Saal des Bezirksmuseums Simmering.
Am Podium saßen:

Gülten Karagöz 
Eine der ersten türkischen Frauen in Österreich, die in den 90er Jahren ihre Meisterprüfung als Friseurin gemacht hat, obwohl die ganze Familie dagegen war. In der Zwischenzeit hat sie viele orientalischen Frauen über den Orient-Express unterstützt, die Ausbildung als Friseurin zu machen und setzt sich auch heute noch für orientalische Frauen in Wien ein.

Christine Huemer
„Arbeitnehmer_innenrechte und die Gleichstellung von Frauen. Die 30-Stunden-Woche als neuen Arbeitszeitmaßstab finde ich erstrebenswert und höchstnotwendig.“

Christiane Körner
„Ich setzt mich für Frauenrecht ein, weil auf Veränderung zu hoffen ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. Bei jeglichen Themen die ich behandle, achte ich darauf das Thema aus verschiedenen Blickwinkel zu sehen. Von der allein erziehenden Frau über die Studentin bis hin zu einer Topmanagerin und der Pensionistin.”

Barbara Huemer
„Arbeitnehmer_innenrechte und die Gleichstellung von Frauen. Die 30-Stunden-Woche als neuen Arbeitszeitmaßstab finde ich erstrebenswert und höchstnotwendig.“

Vera Schmitz
„Die Erfahrung hat es mir gezeigt, wir sind noch lange nicht bei einer echten Gleichberechtigung von Frauen. Frauenpolitik ist die echte Querschnittmaterie, und weit mehr als die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mir geht es um eine echte Entscheidungsfreiheit von Frauen, in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Und dafür setzte ich mich täglich ein, als Vorbild, Kämpferin und Feministin“

Im Anschluss wurde am Buffet weiter diskutiert.

Eine Kooperation von Basis.Kultur.Wien, theaterfink, Bezirksmuseum Simmering und AGGURAT Communications Advisors

 

Eindrücke der Veranstaltung am 1. September
Datum: 1. September
Beginn: 19:00h

Vortrag und Diskussion mit Drin. Karin Sedlak, Maga. Susita Fink, Heidelinde Gratzl, Eva Billisich und Walter Kukla
* Frauenrechtsgeschichte in Österreich
* Informationen zur Hintergrundrecherche zum Stück

Veranstaltungsort um 19:45h: Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, Rosinasgasse 4

Eine Kooperation von Basis.Kultur.Wien, theaterfink und Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus